Inhalt: Am 21. Februar 1992 beschloss der UN-Sicherheitsrat angesichts der bewaffneten Konflikte in Kroatien und Bosnien-Herzegowina die Friedensmission UNPROFOR. Internationale Truppen besetzten 1995 das Gebiet im heutigen Bosnien. Auf der Kampflinie zwischen Serbien und Bosnien richteten sie eine Freihandelszone ein, die Arizona-Markt genannt wurde. Dieser Ort wurde Umschlagplatz für Zwangsprostituierte. Junge Frauen wurden mit dem Versprechen nach legaler Arbeit im Westen aus umliegenden Ländern gelockt und auf dem Arizona-Markt zum Zwecke der Zwangsprostitution verkauft.
Im Kosovo und in Bosnien-Herzegowina entwickelte sich im Schatten der UN-Friedensmission das "Trafficking", der Verkauf von Frauen und Mädchen in die erzwungene Prostitution, zu einem lukrativen Wirtschaftszweig . Mitglieder internationaler, dort stationierter Truppen und (Hilfs-)Organisationen gehörten zu den finanzkräftigen Kunden.
Ohne die übliche Opfer- oder Täterperspektive konzentriert sich der Film auf die mediale Selbstinszenierung der Befragten: Wie will man darüber sprechen?
Der Film wurde 2004 mit einem Grimme-Preis ausgezeichnet. Auszug aus der Jury-Begründung: "Wenn Nato und UN in Kriege eingreifen, kommen deren Schutztruppen, um Demokratie und Menschenrechte durchzusetzen. Im Gefolge wird zugleich eine Missachtung der Menschenrechte in das jeweilige Land miteingeführt: nämlich der internationale Handel mit Frauen zur Prostitution ("Trafficking"). Damit beschäftigt sich der Film "Die Helfer und die Frauen".
Autorin Karin Jurschick hat sich hier eines im mehrfachen Sinne schwierigen Themas angenommen. Aufzuzeigen, wie die Helfer mit den hehren Absichten gegenüber schmutzigen Geschäften die Augen verschließen, erweist sich dabei als eine durchaus undankbare Aufgabe, um nicht zu sagen als eine "Mission impossible". Da nämlich von den betroffenen politischen Organisationen und militärischen Verbänden niemand das Problem zugibt, es im Gegenteil sogar weggeredet wird, hat die Autorin ihren Film als eine zähe, fast kriminalistische Indizienrecherche anlegen müssen. Die gesammelten Aussagen von Tätern und Opfern, von engagierten Frauen, die das Übel bekämpfen, und Militärs wie Politikern, die es leugnen, werden äußerst aufschlussreich gegenübergestellt. Dabei werden die Arroganz der (männlichen) Macht, Verlogenheit und geheuchelte Moral ebenso deutlich wie die Hilflosigkeit, Verzweiflung und Abhängigkeit der (weiblichen) Opfer.
Die Thematik des Films ist im Hinblick auf die Gepflogenheiten des dokumentarischen Genres in jeder Hinsicht unbequem. Dieser Umstand hätte die meisten Filmemacher sicher von vornherein von diesem Tabuthema abgehalten, denn es ist auch filmisch nicht gerade einfach umzusetzen. Und ein Sender, der eine solche Dokumentation in Auftrag gibt, findet sich in der Regel auch nicht ohne weiteres. Mit mondänen Hochglanzthemen lassen sich Geld und Quote jedenfalls wesentlich leichter verdienen.
Kamera: Rainer Komers, Karin Jurschick; Montage: Anke Schäfer, Bettina Böhler; Regie: Karin Jurschick; Produktion: Karin Jurschick; Drehbuch: Karin Jurschick Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die Hilflosigkeit von Helfern entspringt ihrem überstrengen altruistischen Ideal der sozialen Hilfe. Was rigide Ideale im Leben des Einzelnen und im Zusammenleben von Gruppen und Völkern anrichten können, ist das Thema dieses erfolgreichen Klassikers.Helfen macht das Wesen zahlreicher Berufe aus. Und dass es um die seelische Gesundheit bei den Angehörigen der helfenden Berufe nicht sonderlich gut bestellt ist, beweisen mehrere statistische Untersuchungen. Am besten dokumentiert ist diese Situation bei dem prestigeträchtigsten Helferberuf, dem des Arztes. Doch dürften Krankenschwestern und -pfleger, Sozialarbeiter, Erzieher, Lehrerinnen, Psychologen, Seelsorger und andere helfende Professionen wesentliche Aspekte ihrer psychischen Struktur mit Ärztinnen und Ärzten teilen. Dazu kommt noch, dass in keiner Berufsgruppe eigene Hilfsbedürftigkeit so nachhaltig verharmlost und verdrängt wird wie in der, die Hilfsbereitschaft als Dienstleistung anbietet. Gerade darin drückt sich das «Helfersyndrom» besonders deutlich aus, dass Schwäche und Hilflosigkeit bei anderen akzeptiert und als behandlungswürdig erkannt werden, während das Selbstbild von solchen «Flecken» um jeden Preis freigehalten werden muss. Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-644-00010-0
Inhalt: Über 20.000 Jahre war die Chauvet-Höhle von einem Felssturz versiegelt - und mit ihr kristallverkrustete Innenräume von der Größe eines Fußballfelds, übersät mit den versteinerten Überresten riesiger eiszeitlicher Säugetiere. 1994 entdeckten Forscher die Grotten und fanden darin hunderte von unberührten Gemälden, deren spektakuläre Darstellungen über 30.000 Jahre alt sind (fast doppelt so alt wie frühere Entdeckungen). Sie stammen aus einer Zeit, als Neandertaler noch über die Erde streiften und Höhlenbären, Mammuts und Eiszeitlöwen die beherrschenden Spezies in Europa waren. Seither haben nur wenige Menschen Zugang zur Chauvet-Höhle erhalten, und so ist die wahre Dimension ihrer Schätze der Öffentlichkeit weithin entgangen - bis Werner Herzog die Räume betreten durfte. Mit seinen Aufnahmen fängt Herzog die Magie und Schönheit eines der ehrfurchtgebietendsten Orte auf Erden ein, während er auf seine unverwechselbare Art über dessen ursprüngliche Bewohner, die Geburt der Kunst und die merkwürdigen Menschen im Umfeld der Höhle philosophiert.
Der Film lief bei der Berlinale 2010 als Sondervorführung innerhalb des Wettbewerbs.
Protagonist: Jean-Michel Geneste, Jean Clottes, Dominique Baffier; Produktion: Erik Nelson, Julian Hobbs, Dave Harding, Adrienne Ciuffo; Stimme: Werner Herzog; Kamera: Peter Zeitlinger; Musik: Ernst Reijseger; Montage: Joe Bini; Regie: Werner Herzog Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Mitten in der Tundra, in Russlands hohem Norden, leben Hirten und Rentiere in einer viele tausend Jahre fortwährenden Symbiose. Doch dieses einzigartige kulturelle Erbe russisch-samischer Rentierzucht droht von der Karte zu verschwinden. Längst haben internationale Rohstoffkonzerne die Weidegründe der Tundra im Visier.
Im abgelegenen Dorf Krasnotschelje, nördlich des Polarkreises, lebt Sascha mit ihrem Mann Wowa und der kleinen Uljana. Wowa, der mit seiner samischen Familie von ihrem angestammten Land vertrieben wurde, verdingt sich manchmal als Rentier-Hirte in Norwegen. Sascha bleibt in der Russländischen Föderation. Sie ist Abgeordnete des neu gegründeten Parlaments der Samen. Politik und Familie in Einklang zu bringen ist auch hier nicht einfach. Sascha sitzt ganz buchstäblich mit Kleinkind im Parlament. Hier fordert sie ihre samischen Parlamentskollegen eindringlich auf, die katastrophalen Lage der Rentierzucht zu verbessern - denn ginge die Zucht bankrott, stirbt ihr Dorf. Wenn Mama im Parlament eine Rede hält, läuft die noch nicht 2jährige Uljana durch die Stuhlreihen. Sitzt die Mama wieder, beschäftigt sie nebenher noch die Kleine. "Mit der samischen Politik befassen sich mehr die Frauen," erklärt Sascha. Sie selbst engagiert sich aus einem einfachen Grund: "Weil es für mich und die Zukunft meiner Familie wichtig ist." Sascha großer Traum ist es, dass Uljana einmal eine eigene Rentierherde besitzen wird.
Von Sascha Dorf aus führen keine Straßenverbindungen hinaus. Im Sommer sind Hubschrauber die einzige Verbindung zur Außenwelt, im Winter fahren die Dorfbewohner mit Schneemobile über die zugefrorenen Seen. Soweit es geht, versorgen sich die Dorfbewohner selbst, etwa durch Gemüseanbau im Sommer.
Regisseur René Harder teilte über ein Jahr hinweg das Leben der Rentierzüchter. Nah an den Menschen und in beeindruckenden Naturaufnahmen dokumentiert er das Leben und den Überlebenskampf eines Volkes in der heutigen Zeit.
Der Film wurde auf dem 66. Festival del film Locarno im Rahmen der "Semaine de la Critique" 2013 uraufgeführt. Die Kuratoren würdigten den Film wie folgt: "In persönlichen Porträts und grossartigen Naturaufnahmen dokumentiert 'Die Hüter der Tundra' die übermächtigen Wirtschaftsinteressen in einer globalisierten Welt und steht für das Schicksal aller indigenen Völker, die durch Rohstoffabbau bedrängt, bedroht und schliesslich zum Verschwinden gebracht werden."
Musik: Martin Tingvall; Montage: Anika Simon; Produktion: Carl-Ludwig Rettinger, Karl Emil Rikardsen; Regie: René Harder; Kamera: Dan Jåma; Drehbuch: René Harder Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Die drei Geschwister Bárbara, Javi und Charlie führen ein Leben in Saus und Braus. Ihr Vater ist der erfolgreiche Geschäftsmann Germán Noble. Er bringt reichlich Geld nach Hause, so dass seine Kinder es nur noch ausgeben müssen. Als Germán begreift, dass die Kids ausschließlich von seinem Geld leben, nicht arbeiten gehen und sich auf seinem Verdienst ausruhen, beschließt er, ihnen ihre materiellen Besitze wegzunehmen und sie somit zur selbständigen Arbeit zu zwingen. Sie ziehen in das freistehende, brüchige Haus des Großvaters und begeben sich auf Pfade, die sie noch nie beschritten haben: Die Jobsuche. Turbulente Abenteuer warten auf die drei verwöhnten erwachsenen Kinder und auch der Vater muss lernen, dass er mehr Zeit als Geschäftsmann denn als Vater verbracht hat.
"Eine dynamische Komödie mit wunderbaren Schauspielern und witzigen Dialogen, die als Satire auf eine dekadente Oberschicht nie ideologisch oder bissig wird, sondern eher aus konservativer Sicht die ehrliche Arbeit und das familiäre Miteinander gegen den neureichen Standesdünkel propagiert." (Lexikon des Internationalen Films)
"Ist doch schön, auch mal nicht nach einem Film noch stundenlang darüber grübeln zu müssen, sondern ihn nach dem Anschauen gleich wieder aus dem Hirn verbannen zu können und sich seinem eigenen Leben zu widmen. Aber vielleicht bleibt trotzdem ein Stückchen der Moral zurück und dankt seinen Eltern vielleicht einmal öfter, was sie für einen getan haben - oder andersherum: entschuldigt sich bei den Kindern, die man eventuell vernachlässigt hat?" (latin-mag.com)
"Nosotros Los Nobles", wie der Film in Mexiko ursprünglich heißt, ist einer der erfolgreichsten mexikanischen Filme in Lateinamerika der letzten Zeit. Ein Familienfilm, von filmfriend empfohlen ab 12 Jahren.
Schauspieler: Karla Souza, Luis Gerardo Méndez, Gonzalo Vega, Juan Pablo Gil, Gary Alazraki; Drehbuch: Adrian Zurita, Gary Alazraki, Patricio Saiz; Kamera: José Casillas; Musik: Benjamín Shwartz; Regie: Gary Alazraki; Montage: Jorge García; Produktion: Leonardo Zimbrón Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Rückblick auf 18 Jahre Leben der Heranwachsenden in Golzow, einer Generation, der der Frieden bewahrt blieb. Der Film zeigt die unterschiedlichen Lebenswege im Beruf und im privaten Leben.
Montage: Charlotte Beck; Drehbuch: Winfried Junge, Hans-Eberhard Leupold; Mitwirkende: Uwe Kant, Manfred Wolf, Eckhard Trümpler, Barbara Jung, Andreas Voigt, Manfred Uschmann, F.B. Romanowski; Sound Design: R. Rolke, Manfred Zilinski, Peter Sosna, Hans-Jürgen Mittag, Heinz Dieter, Karl-Heinz Schmischke, H. Heinke, Jochen Huschenbett, I. Schernikau; Musik: Gerhard Rosenfeld; Produktion: H. Pukara, Charlotte Galow; Kamera: Hans-Eberhard Leupold, Christian Lehmann; Regie: Winfried Junge; Stimme: Uwe Kant Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film dokumentiert die 15 Minuten der Wahrheit - die mündlichen Prüfungen der Zehntklässler im Juni 1971. Nicht etwa einen Probelauf, sondern die wirklichen Prüfungen zum Abschluss der Polytechnischen Oberschule. Schon damals stellt einer der Jungen fest: die Mädchen lernen fleißiger. Natürlich gibt es auch bei den Jungs ein paar Asse. Jürgen zum Beispiel schafft die Mathe-Prüfung mit links. Ilona dagegen fiel die Schule noch nie besonders leicht. Sie muss zu Haus viel mithelfen. Ihr Ziel, die zehnte Klasse zu schaffen, erreicht sie, auch wenn es in Mathematik nur zu einer 4 gereicht hat. Wie überhaupt alle Schüler*innen die Prüfung zumindest bestehen.
Das Dorf Golzow hat etwas mehr als 1000 Einwohner, aber trotzdem eine Schule mit 10 Klassen. Von den Kindern, die 1961 hier eingeschult wurden, sind einige schon nach der 8.Klasse abgegangen. Eine kleine Handvoll bereitet sich in der Kreisstadt auf das Abitur vor. Die verbliebenen bilden die Mehrzahl und treten zur Prüfung an.
Drehbuch: Hans-Eberhard Leupold, Winfried Junge; Sound Design: Ingrid Schernikau; Kamera: Hans-Eberhard Leupold; Montage: Charlotte Beck; Musik: Gerhard Rosenfeld; Regie: Winfried Junge; Produktion: Klaus-Dieter Dörrer Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Zenit der Kindheit in einem Porträt der 5. Klasse in Golzow, beginnend im Januar 1966.
Ein kurzer Rückblick zu Beginn informiert über die vorangeganenen beiden Filme. Dann werden die Kinder mit der Frage überrascht, was sie denn selbst zu filmen vorschlagen. Die Kinder und auch die Lehrer werden zu begeisterten Mitspielern. Die Prometheus-Sage und Heraklits Ausspruch "Alles fließt" werden behandelt und auch das Eisler-Lied "Anmut sparet nicht noch Mühe" werden vor der Kamera eingeübt. Das Schulspiel zweier Freundinnen zu Hause und auch der, wie zufällig angeschaltete Fernsehapparat, der Kriegsszenen aus Vietnam überträgt, werden gezeigt. Der lebendige Eindruck von Schule und Dorf, den dieser Film vermittelt, verweist auch auf die Anwesenheit des Filmteams. So unkonventionell sollte es bei keinen Dreharbeiten in Golzow mehr zugehen, so ungezwungen weder gefragt noch geantwortet werden.
Inhalt: Marieluise, Melkerstochter und eine von 6 Geschwistern, ist jetzt 20 Jahre alt. Ihre Freunde und auch das Filmteam nennen sie jetzt Mary. Sie hat einen Freund in Berlin: Georg, 25 Jahre alt, Musikstudent. Mary selbst hat in Frankfurt/Oder eine Ausbildung zur Chemielaborantin absolviert und arbeitet im dortigen Halbleiterwerk. Selbstbewusst fordert sie von ihrem älteren Freund eine gleichberechtigte Partnerschaft ein, und gegen ihre Eltern weiß sie sich auch durchzusetzen.
Winfried Junges Film über Mary besticht durch die Offenheit seiner Hauptprotagonistin. Sie ist hungrig nach Leben und nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie kenne schon zu viele, die um des eigenen Vorteils willen die Klappe halten, und nur bis zur eigenen Türschwelle denken, gibt sie zu Protokoll. So möchte sie nicht sein. Anders als viele ihrer ehemaligen Klassenkameraden will sie keinesfalls jetzt schon eine Familie gründen. Dass Kinder zu haben die eigene Freiheit einschränkt, weiß sie als Älteste einer großen Geschwisterschar nur zu gut.
"Mir ist einfach so, als wenn ich zu wenig bis jetzt gesehen habe, und dass das Leben an mir vorbeirauscht, ohne dass ich's mitkriege," sagt sie.
Marys Zuhause ist wochentags ein Durchgangszimmer im Ledigenwohnheim Frankfurt/Oder. Hier ist sie mit vielen anderen jungen Frauen zusammen, die wie sie im Halbleiterwerk arbeiten. Am Wochenende fährt Mary oft in ihr Heimatdorf Golzow; dort wohnt sie bei ihren Eltern. Dort trifft sie manchmal ehemalige Mitschülerinnen, die längst Kinder haben. Dass sie nicht (wie in der DDR durchaus üblich) mit 18 oder 20 schon Mutter geworden ist, begründet sie so: "Ich möchte nicht mit vierzig aufwachen und feststellen, nicht intensiv genug gelebt zu haben."
Regie: Winfried Junge; Produktion: Charlotte Galow; Montage: Charlotte Beck; Sound Design: Jochen Huschenbett, Hans-Jürgen Georgi; Drehbuch: Winfried Junge, Hans-Eberhard Leupold; Kamera: Hans-Eberhard Leupold; Musik: Gerhard Rosenfeld Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Der Film führt den Zuschauer im zweiten Film der Golzow-Reihe in den Schulunterricht einer ersten Klasse in Golzow. Er stellt die Mitarbeit, Erlebnisse und Reaktionen der Kinder während des Unterrichts in den Mittelpunkt. Nach einem Jahr erhalten die Kinder die Versetzungszeugnisse in die 2. Klasse.
Inhalt: Beginn der Golzow-Reihe, Winfried Junge und die "Kinder von Golzow" begegnen sich das erste Mal. Für die Kinder sind es die letzten Tage im Kindergarten und der erste Tag in der Schule im September 1961.
Inhalt: Ilona ist die älteste von fünf Kindern. Neben der Schule muss sie ihre kleineren Geschwister betreuen helfen. Annegret erzählt, dass ihre Eltern aufgrund des 2. Weltkriegs nur 7 bzw. 8 Jahren zur Schule gehen konnten. Sie äußert, ihre Mitschüler*innen sollten sich im Unterricht mehr anstrengen.
Bernhard ist 14 und sich "der Notwendigkeit, Soldat zu sein, schon bewusst." So behauptet es jedenfalls der Filmkommentar. Sollten Soldaten einmal überflüssig werden, würde Bernhard gern als Förster arbeiten.
Dass Soldaten überflüssig werden könnten, ist in der DDR des Jahres 1969 nicht abzusehen. Die Soldaten der Nationalen Volksarmee sichern den Frieden - das hören im DDR-Erziehungssystem schon die Kindergartenkinder, und so verkündet es die Propaganda in immer neuen Variationen auch Schulkindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Auch dieser vierte Film aus der Langzeitbeobachtung der Kinder von Golzow bläst in das gleiche Horn. Der kalte Krieg zwischen Ost und West ist in vollem Gange. Das merkt man auch dem Film an.
Die Klasse, die das DEFA-Team beobachtet, wurde 1961 zweieinhalb Wochen nach dem Mauerbau eingeschult. Die Kinder sind nun etwa vierzehn Jahre alt und besuchen die 8. Klasse der Schule ihres Dorfes. In diesem 8. Schuljahr begehen die meisten DDR-Jugendlichen seit den späten 1950er Jahren ein Ritual namens Jugendweihe. Im oft unter Mühen beschafften Sonntagsstaat werden sie in feierlicher Atmosphäre "in den Kreis der Erwachsenen" aufgenommen. Auch f´ast alle Golzower Schülerinnen und Schüler nehmen an dieser Ersatz-Veranstaltung zur protestantischen Konfirmation oder der katholischen Firmung teil.
Außerdem müssen sich die Jugendlichen in dieser Klassenstufe entscheiden, ob sie eine Lehre beginnen oder Schüler bleiben wollen. Manche wechseln mit Beginn der 9. Klasse in eine Abiturklasse in der Kreisstadt. Später wird in der gesamten DDR die 10-Klassenschule zur Norm; ein Schulabgang nach der 8.Klasse ist dann die absolute Ausnahme.
Wie viele andere Achtklässler unternehmen auch die Golzower Jugendlichen als Vorbereitung auf die Jugendweihe Exkursionen. Sie besuchen das Goethehaus in Weimar, aber auch die KZ-Gedenkstätten von Buchenwald und Sachsenhausen. Ein Ausflug ins nahegelegene Petrolchemische Kombinat Schwedt dient der beruflichen Orientierung.
Was der Film nicht erzählt: Wer sich der Jugendweihe und überhaupt der staatlichen Ideologie verweigert, dessen Chancen auf persönliche Entfaltung im Beruf sinken in der DDR erheblich. Studienplätze sind vor allem für Schüler*innen reserviert, die dem Staat die Treue schwören. Wer Loyalitätsbezeigungen verweigert oder die politischen Verhältnisse offen kritisiert, hat es schwer, auch nur zum Abitur zugelassen zu werden. Jungen werden für die begehrten Studienplätze oft genötigt, sich "freiwillig" für 3 Jahre Armeedienst zu verpflichten. Die Werbung für den "Dienst an der Waffe" beginnt früh - schon DDR-Kindergartenlieder besingen die Soldaten der Nationalen Volksarmee.
Das Jugendweihe-Gelöbnis, das auch fast alle Golzower Achtklässler sprechen, beginnt 1969 so: "Seid ihr bereit, als junge Bürger unserer Deutschen Demokratischen Republik mit uns gemeinsam, getreu der Verfassung, für die große und edle Sache des Sozialismus zu arbeiten und zu kämpfen und das revolutionäre Erbe des Volkes in Ehren zu halten, so antwortet: 'Ja, das geloben wir'".
Eine der wenigen, die sich der Jugendweihe 1969 verweigern, ist Marieluise, deren Eltern evangelische Christen sind. Ihr Vater drängt darauf, dass seine Tochter sich dem staatlichen Druck zur Jugendweihe nicht beugt. 1975 widmet das DEFA-Team Marieluise einen eigenen Film, "Ich sprach mit einem Mädchen".
Inhalt: Wie reagieren wir, wenn jemand abfällig über andere Menschen spricht? Allzu oft gar nicht, weil wir keine Diskussion vom Zaun brechen wollen, die am Ende vielleicht sogar in Streit mündet. Dabei leben wir in einer Gesellschaft, in der Menschen viel diverser denken, als es uns Demagogen in ihren Reden und Tweets weißmachen wollen, links wie rechts. Aber diese Wirklichkeit erschließt sich erst, wenn wir nachfragen und zuhören, kurz: mit anderen ins Gespräch kommen. Das kann zu Auseinandersetzungen oder Streit führen, dazu, dass wir unsere eigene Meinung infrage stellen oder sogar merken, dass Positionen unvereinbar sind. Wie das geht, erzählen ganz unterschiedliche Menschen in diesem Buch. Menschen, die Gespräche zugelassen haben, die daran glauben, dass eine Gesellschaft nur funktioniert, wenn wir unseren Mund aufmachen und miteinander sprechen. Manche sind mutig, andere neugierig - allen gemeinsam ist, dass sie an die Demokratie glauben. Ab 14 J. Systematik: Jr Umfang: ca. 200 S. Standort: Jr Kla / Erdgeschoß ISBN: 978-3-407-82327-4
Inhalt: Dieser Film über die chilenischen Anden und die Geschichte Chiles beschließt die Trilogie des chilenische Dokumentarfilm-Regisseurs Patricio Guzmán über seine Heimat. Die beiden Vorgängerfilme "Nostalgia de la Luz" (Heimweh nach den Sternen, 2010) und "Der Perlmuttknopf" (2015) liegen ebenfalls bei filmfriend vor.
Guzmán lebt seit dem Pinochet-Putsch 1973 im Pariser Exil. In seiner Trilogie verknüpft er eine Erkundung der Natur Chiles mit der politischen Geschichte seiner Heimat in den vergangenen 50 Jahren. Auf die revolutionäre Utopie Salvador Allendes folgte die faschistische Pinochet-Diktatur; das heutige Chile ist neoliberalem Raubbau geprägt.
In "Die Kordillere der Träume" widmet sich Guzmán dem Anden-Gebirge. Es macht 80 Prozent der Oberfläche Chiles aus und ist doch ein blinder Fleck im Bewusstsein des Landes - ähnlich wie die Gräuel der Diktatur und die ungebrochene Tradition des Widerstands gegen sie. Obwohl diese geschichtlichen Umstände bis heute die politischen und ökonomischen Realitäten des Landes weiterhin maßgeblich beeinflussen, wurden sie dennoch aus der Wahrnehmung der Gesellschaft verdrängt. Guzmáns bildstarker Dokumentarfilm ist darum auch ein Werk der Bewusstmachung und engagierten Aufarbeitung.
In den beiden anderen Filmen der Trilogie führt Guzmán in die Atacama-Wüste ("Nostalgia de la Luz") und an die chilenische Pazifikküste ("Der Perlmuttknopf"). Die Atacama-Wüste ist das trockenste Gebiet der Welt. Sie ist durch Weltraumteleskope weltberühmt - und berüchtigt für Konzentrationslager des Pinochet-Regimes. Auch den chilenischen Pazifik machten die Schergen Pinochets zum Grab. Hier ertränkten sie ihre Feinde.
"Die Kordillere der Träume" wurde beim Filmfestival von Cannes 2019 mit einer Sondervorführung und zwei Preisen geehrt: dem Oeil D'Or Best Documentary Prize und dem Satori Critics Prize. Der Film war außerdem für den französischen Nationalfilmpreis César nominiert und wurde u.a. beim TIFF Toronto, DOC NYC sowie den Festivals von San Francisco, Chicago, London, Melbourne, Karlovy Vary, München und dem italienischen Biografilm Festival gezeigt.
Drehbuch: Patricio Guzmán; Montage: Emmanuelle Joly; Produktion: Olivier Père, Renate Sachse; Musik: Miguel Miranda, José Miguel Tobar; Regie: Patricio Guzmán; Kamera: Samuel Lahu; Protagonist: Javiera Parra, Pablo Salas, Jorge Baradit Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: In ihrem Film "Die Kümmeltürkin geht" porträtiert Jeanine Meerapfel Melek Tez, eine 38jährige Türkin. Melek verlässt nach 14 Jahren West-Berlin und macht sich zurück auf den Weg in ihre Heimat. Sie hat "die Schnauze voll". 1970 kam sie als junge Frau nach Berlin, um hier zu arbeiten. Doch rassistische Anfeindungen und der ständige Kampf um Anpassung haben die kluge und selbstbewusste Frau zermürbt. Der Enttäuschung setzt sie ein Lächeln entgegen - mit ihren gepackten Koffern in der Hand glaubt sie fest an eine bessere Zukunft für sich. In einer Zusammenstellung aus Interviews, dokumentarischen und inszenierten Szenen, zeichnet Jeanine Meerapfel das Leben und die Erfahrungen einer ungewöhnlichen Frau nach. Das bewegende Porträt steht vor einem politischen und gesellschaftlichen Hintergrund, den es zu hinterfragen gilt.
Drehbuch: Jeanine Meerapfel; Montage: Klaus Volkenborn; Regie: Jeanine Meerapfel; Protagonist: Melek Tez; Produktion: Klaus Volkenborn; Kamera: Johann Feindt; Musik: Jakob Lichtmann Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine künstliche Plazenta, synthetisches Fruchtwasser: Diese medizinischen Fortschritte zur Unterstützung von Frühgeborenen könnten schon bald die Schaffung einer "künstlichen Gebärmutter" und damit die Möglichkeit ermöglichen, menschliche Babys außerhalb des Körpers einer Frau zu erzeugen. Der Film ist eine wissenschaftliche Untersuchung über diese lebensschaffende Maschine. Wie könnte sie funktionieren? Warum sollten wir die Schwangerschaft nach außen verlagern wollen? Wer wird davon profitieren? Welche Folgen wird es für das zukünftige Baby haben? Die preisgekrönte Regisseurin Marie Mandy erforscht den Wert des Lebens und die Macht der Wissenschaft in diesem nachdenklich stimmenden und kreativen Film.
Drehbuch: Marie Mandy; Montage: Catherine Catela; Regie: Marie Mandy; Kamera: Gertrude Baillot Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Eine künstliche Plazenta, synthetisches Fruchtwasser: Diese medizinischen Fortschritte zur Unterstützung von Frühgeborenen könnten schon bald die Schaffung einer "künstlichen Gebärmutter" und damit die Möglichkeit ermöglichen, menschliche Babys außerhalb des Körpers einer Frau zu erzeugen. Der Film ist eine wissenschaftliche Untersuchung über diese lebensschaffende Maschine. Wie könnte sie funktionieren? Warum sollten wir die Schwangerschaft nach außen verlagern wollen? Wer wird davon profitieren? Welche Folgen wird es für das zukünftige Baby haben? Die preisgekrönte Regisseurin Marie Mandy erforscht den Wert des Lebens und die Macht der Wissenschaft in diesem nachdenklich stimmenden und kreativen Film.
Montage: Catherine Catela; Drehbuch: Marie Mandy; Kamera: Gertrude Baillot; Regie: Marie Mandy Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Herr Karpf muss los, aber er fühlt sich nicht wohl. Bestimmt ist es etwas Ernstes. "Angefangen hat es im Knochen meines Daumens. Und dann im Zeigefinger. Am nächsten Tag an der anderen Hand genauso. Darauf im Ellenbogen und im rechten Knie. Also bin ich zum Arzt gegangen und habe mich untersuchen lassen. Er sagt, ich habe die besten Werte seit über 15 Jahren. Also frage ich mich, was das sein kann...."
Inhalt: Lithium ist ein Schlüsselrohstoff für die Energiewende. In den westlichen Industrienationen ebenso wie in China ist der Lithium-Hunger enorm. Der Wettlauf um Zugriff auf die begrenzten Vorräte ist in vollem Gang. Eines der lukrativsten Vorkommen des Rohstoffs ist Bolivien. Hier wehren sich Indigene gegen die erneute Ausbeutung einer Ressource zu ihrem Nachteil.
*** Klimakrise, Rohstoffknappheit und steigende Energiepreise sind Themen von immer größerer Dringlichkeit. Das weltweit nur gering konzentriert vorkommende Lithium ist dabei von höchster strategischer Bedeutung. Der Rohstoff ist Grundlage für effiziente Speicherung in Batterien - und damit für die Elektromobilität.
Aus drei Perspektiven erzählt der Film vom weltweiten Wettlauf um Lithium. In BOLIVIEN wollen Aktivisten und Politiker verhindern, dass der Rohstoff für die indigene Bevölkerung erneut nicht Segen sonder Fluch wird. Die reichen Vorkommen sollen auch der Mehrheit der Bolivianer*innen ein besseres Leben ermöglichen. CHINA und der WESTEN hat ein Wettrennen um die Vorherrschaft über die Schlüsselkomponenten für die Energiewende begonnen. In CHINA sind Autos nach wie vor DAS Symbol für den Aufstieg in die Mittelklasse. Ohne den Widerstand von Champions fossiler Energien kann der Staat Elektro-Mobilität de facto verordnen.
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Über 50% der weltweiten Lithium-Vorkommnisse befinden sich im bitterarmen Bolivien. Evo Morales, der erste indigene Präsident des Landes, will den ewigen Kreislauf aus Armut und Ausbeutung durchbrechen und hat die internationalen Konzerne aus dem Land geworfen, um das Lithium selber zu industrialisieren. Wird es Bolivien mit seinem Sonderweg schaffen, diese einmalige Chance zum eigenen Vorteil zu nutzen?
China hat diese Zeit nicht. Hunderte Millionen von Menschen drängen in die Mittelschicht, wollen konsumieren, reisen und Auto fahren. Die breite Modernisierung des Landes ist nur mit neuen Technologien, wie z.B. der viel effizienteren E-Mobilität zu schaffen. Die Regierung pumpt Milliarden in die junge Branche. Das Ziel: China soll zum weltweit führenden Anbieter im Bereich Elektromobilität werden.
Doch auch in den Ländern des globalen Westens hat sich herumgesprochen: E-Mobilität ist ein Schlüssel zur Senkung der CO2 Emissionen und zum Ende der gefährlichen Abhängigkeit von fossiler Energie. Westliche Regierungen fördern in seltener Eintracht die E-Mobilität - aus Umweltgründen, aber auch um in dieser zukunftsträchtigen Industrie nicht den Anschluss zu verlieren. Der Film entstand zu einer Zeit, als Firmen wie Renault, Nissan und General Motors erstmals serienmäßig Elektroautos auf den Markt brachten und innovative Start Ups wie Better Place entsprechende Versorgungsnetze bauten. Doch in den Ländern mit bereits entwickelten Industrien sind die Autohersteller ein Machtfaktor. Werden Kämpfe um allgemein gültige Standards den Wechsel zur E-Mobilität scheitern lassen, wie schon einmal in den 90er Jahren?
Neben vielen weiteren Experten im Film, die realistische Szenarien über die mögliche Durchsetzung der Technologie entwerfen, formuliert der bekannte Umwelt- und Verkehrsexperte Dr. Axel Friedrich kritisch die wesentlichen Fragen, die in Zusammenhang mit der Verbreitung der E-Mobilität auftauchen. Zwei renommierte Experten für Energie und Rohstoffe Jaakko Kooroshy (Royal Institute of International Affairs, London) und Dr. Jon Hykawy (Byron Capital Market, Canada) bringen die Lithium-Thematik immer wieder in Zusammenhang mit den großen Themen Energie und Rohstoffe.
Der Film "Die Lithium Revolution" geht aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Frage nach, ob Lithium als strategischer Rohstoff eine Lösung für die Energie- und Umweltprobleme des 21. Jahrhunderts darstellt.
Ein globales Pokerspiel um Elektromobilität, Gerechtigkeit und ökologisches Wachstum.
Drehbuch: Andreas Pilcher; Regie: Andreas Pilcher; Musik: Moritz Denis, Eike Hosenfeld; Produktion: Christian Beetz, Georg Tschurtschenthaler; Kamera: Jakob Stark Standort: Filmfriend Streamingdienst
Inhalt: Jacek liebt Heavy Metal, die Spritztouren mit seinem Auto und seinen Hund. Er genießt das Dasein als cooler Außenseiter in einem ansonsten eher spießigen Umfeld. In der Nähe seines Heimatortes an der polnisch-deutschen Grenze soll die größte Jesusstatue der Welt entstehen, und auch Jacek arbeitet auf der Großbaustelle. Doch ein schwerer Arbeitsunfall lässt ihn entstellt zurück. Unter reger Anteilnahme der polnischen Öffentlichkeit wird daraufhin die erste Gesichtstransplantation im Land vollzogen. Jacek wird als Nationalheld und Märtyrer gefeiert, die Jesusstatue wird höher und höher, aber er selbst erkennt sich nicht mehr im Spiegel wieder. Während sein Konterfei zur Maske wird, zeigen die Menschen um ihn herum ihr wahres Gesicht...
In ihrer bösen Satire reflektiert die Regisseurin Masgorzata Szumowska die Zustände im heimischen Polen zwischen katholischer Bigotterie, enthemmter Konsumgesellschaft und sensationslüsternen Boulevard-Medien.
Masgorzata Szumowska: "Ich kenne das Polen außerhalb der Großstädte sehr gut. Während meiner Kindheit verbrachte ich jedes Jahr viel Zeit mit meinen Eltern in einem masurischen Dorf. Bis heute ermöglichen mir diese Erfahrungen Einblicke in die Leute auf dem Land, und ich fahre mit meinen Kindern und Freunden immer noch ins Landhaus meiner Eltern.
Die Handlung des Films spielt im wunderschönen und unberührten südlichen Teil Polens, aber in erster Linie interessiert mich dieser junge Mann, der eine Art von Dilemma und Mysterium erlebt, der von wilder Natur umgeben ist und auf eine gewisse Weise auch unter wilden Menschen lebt. Die Welt auf dem Lande ist gleichzeitig schön und grausam, die Menschen können bösartig sein. Alles wirkt dort einfacher, die Regeln des Lebens sind klarer, urtümlicher.
Das ländliche Leben basiert auf Beziehungen und auf der Koexistenz mit der Natur. Als Mensch kann man sich nicht von seinen Wurzeln befreien, sie werden einen immer wieder umfangen. Mir gefällt es, dieses Polen zu zeigen, aber es ist gleichzeitig ein Polen, dem Jacek entfliehen möchte. Trotz dessen ungezähmter Schönheit."
Regie: Masgorzata Szumowska; Produktion: Jacek Drosio, Masgorzata Szumowska, Michas Englert; Schauspieler: Dariusz Chojnacki, Roman Gancarczyk, Anna Tomaszewska, Robert Talarczyk, Agnieszka Podsiadlik, Mateusz Kosciukiewicz, Malgorzata Gorol, Martyna Krzysztofik; Musik: Adam Walicki; Drehbuch: Michas Englert, Masgorzata Szumowska; Montage: Jacek Drosio; Kamera: Michas Englert Standort: Filmfriend Streamingdienst
Der Film "Die Mauer" entstand innerhalb von 14 Tagen nach Errichtung der Mauer am 13. August 1961. Die 48 Jahre alten Originalaufnahmen zeigen u.a. die Situation an verschiedenen Mauerabschnitten, menschliche Schicksale und Protestmaßnahmen der Westberliner Bevölkerung. Er beobachtet die Aktivitäten und Propaganda im Ostsektor und berichtet über die Auswirkungen des Mauerbaus auf den Berliner Arbeitsmarkt und Einzelhandel.
Inhalt: Ein Dokumentarfilm über den Rückbau der Berliner Mauer, bei dem keine Kommentare verwendet werden, sondern visuelle Elemente im Mittelpunkt stehen. Vom Potsdamer Platz bis zum Brandenburger Tor hält die Kamera die historischen Ereignisse von allen Seiten und aus verschiedenen Blickwinkeln fest.
Der Film wurde 1991 im Forum der Berlinale uraufgeführt und mit dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritiker- und Filmjournalisten-Vereinigung geehrt. Er bekam im selben Jahr eine lobende Erwähnung beim Europäischen Filmpreis.
Produktion: Stephan Röder; Montage: Gudrun Steinbrück, Gerd Kroske; Drehbuch: Jürgen Böttcher, Thomas Plenert; Kamera: Thomas Plenert; Regie: Jürgen Böttcher Standort: Filmfriend Streamingdienst
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