Inhalt: Vierzig Jahre im Sattel, kreuz und quer durch das Osmanische Reich und darüber hinaus, von Wien bis Mekka, vom Kaukasus bis an den Nil: Evliya Çelebi war wahrhaft reisesüchtig. Klaus Kreiser bietet mit seiner Übersetzung erstmals in deutscher Sprache eine farbige Auswahl aus dem "Reisebuch", das bis heute durch seine teils realistischen, teils abenteuerlichen und drastischen Beschreibungen von Städten, Festungen, Menschen, Sitten und Merkwürdigkeiten zu fesseln vermag. "Merkwürdiger Fund einer türkischen Reisebeschreibung", meldete der Orientalist Josef von Hammer im Jahr 1814. Gemeint war das Seyahatname ? "Reisebuch" ? des Evliya Çelebi, das seitdem die Forschung beschäftigt. Der gebildete Istanbuler hat mit unstillbarer Neugierde die meisten Provinzen und Hunderte von Städten des Osmanischen Reichs und seiner Nachbarn besucht und ebenso akribisch wie unterhaltsam beschrieben. Aus Mekka und Medina kehrte er als Hadschi zurück. Als Muezzin stand er im Kampf gegen die Venezianer auf den Mauern von Kreta. In derselben Funktion nahm er 1664 an der osmanischen Gesandtschaft nach Wien teil und lieferte ein hinreißendes, stellenweise satirisches Panorama der Stadt und ihres Kaisers. Seine Beschreibung Ägyptens kann es mit Napoleons Description de l?Égypte aufnehmen. Klaus Kreisers sorgfältige Auswahl aus dem riesigen Schatz folgt den zehn Büchern und bietet damit zugleich einen kundigen Gesamtüberblick über das größte Reisewerk des 17. Jahrhunderts, wenn nicht der Weltliteratur. Umfang: 512 S. ISBN: 978-3-406-79750-7
Inhalt: Die Geschichte Afrikas ist lange in die entlegendsten Winkel unserer globalen Geschichte verbannt worden. Doch was ist, wenn wir statt dessen Afrika und die Afrikaner in den Mittelpunkt unseres Denkens über die Ursprünge der Moderne stellen? In einer mitreißenden Darstellung, die mehr als sechs Jahrhunderte umspannt, deutet Howard W. French die Erzählung vom mittelalterlichen und ins Licht der Geschichte tretenden Afrika grundlegend neu. Dabei zeigt er, wie der ökonomische Aufstieg Europas und die Verankerung der Demokratie im Westen ebenso wie die Durchsetzung der so genannten Ideale der Aufklärung aus Europas entmenschlichendem Umgang mit dem »schwarzen« Kontinent erwuchsen. In packenden Schilderungen spürt der Autor den Lebensläufen wichtiger afrikanischer Persönlichkeiten nach: von unvorstellbar reichen mittelalterlichen Kaisern, die mit dem Nahen Osten und darüber hinaus Handel trieben, über die Stammesfürsten des Kongo, die den europäischen Mächten im 17. Jahrhundert heldenhaft die Stirn boten, bis hin zu den ehemaligen Sklaven, die die Haitianer aus der Leibeigenschaft befreiten und dem Lauf der Geschichte eine andere Richtung gaben. Eine kraftvolle Neudeutung der Weltgeschichte, deren neues Verständnis unserer gemeinsamen Geschichte uns auffordert, sich dieser Vergangenheit zu stellen, um eine andere Zukunft gestalten zu können.
Aus dem Amerik. v. Karin Schuler, Thomas Stauder, Andreas Thomsen Systematik: Eo Umfang: 508 S. Standort: Eo Fre / 1. Stock ISBN: 978-3-608-98667-9
Inhalt: Räder und Wagen sind erstaunlich junge Errungenschaften. Der Kulturwissenschaftler Harald Haarmann erklärt anhand neuerer Funde und Forschungen, warum die bahnbrechende Erfindung eher in Alteuropa und der Eurasischen Steppe - nicht im Zweistromland - zu verorten ist und wie sie sich von hier aus in der Alten Welt verbreitet hat. Als religiöse Symbole zeugen Räder und Wagen bis heute davon, wie tiefgreifend sie die frühen Hochkulturen geprägt haben. Als man in Alteuropa, Ägypten und Mesopotamien längst Städte baute, Hochöfen betrieb und schreiben konnte, wurden Lasten noch von Eseln, Kamelen und Menschen geschleppt oder - als Gipfel der Technik - auf Schlitten durch den Sand und über rollende Stämme gezogen. In den südamerikanischen Hochkulturen gab es überhaupt keine Räder. Harald Haarmann zeigt zunächst, wie um 5000 v. Chr. in der Donauzivilisation das Töpferrad erfunden wurde. Es sollte noch einmal rund tausend Jahre dauern, bis in der Eurasischen Steppe - in einer hochmobilen Gesellschaft und einem geeigneten Gelände - erstmals Wagen aufkamen. Von hier aus verbreitete sich die Innovation schnell in alle Himmelsrichtungen: nach Europa, Mesopotamien, Indien und China. Um 2000 v. Chr. begann die Ära der Streitwagen, mit denen sich weite Räume beherrschen ließen. Es war die Blütezeit der altorientalischen Großreiche. Die Verdrängung der Streitwagen durch hochmobile Reitereien konnte den Siegeszug des Rades nicht aufhalten: Transportwagen, Schöpfräder, Spinnräder und Zahnradgetriebe haben die Welt verändert und tun das bis heute. Umfang: 191 S. ISBN: 978-3-406-79729-3
Inhalt: Wundersame und verblüffende Anekdoten zu Gefühlen, die sich nur schwer in Worte fassen lassen Ein Wunderwerk der Phantasie und eine einzigartige Reise durch Literatur und Geschichte. Vom Fahrradfahren in der Antarktis bis zu Leonardo Da Vincis geheimer Leidenschaft fürs Kochen ? Stefano Massini erzählt ebenso wahre wie verblüffende Geschichten zu Gefühlslagen, die jeder kennt, für die es aber keinen Namen gibt. Zum Beispiel das Gefühl, dem Ziel seiner Wünsche ganz nahe zu sein ? und es trotzdem zu verpassen. Dafür schöpft Massini den Begriff 'Birismus', nach dem verkannten Erfinder des Kugelschreibers László Biró und erzählt seine unglückliche Geschichte. Jeder Eintrag dieses herrlich bebilderten Buches ist eine Überraschung und zeigt uns die Sprache und Geschichte mit neuen Augen. Umfang: 256 S. ISBN: 978-3-446-26854-8
Inhalt: In der Endphase des Zweiten Weltkrieges, im Februar 1945, bombardierten die Alliierten Dresden: Circa 25.000 Menschen fanden den Tod, die Überlebenden waren zutiefst traumatisiert, das einst prächtige Elbflorenz lag in Schutt und Asche. In »Die Nacht, als das Feuer kam« begibt sich der britische Journalist und Autor Sinclair McKay auf eine ganz besondere Spurensuche. In den Archiven der Stadt entdeckte er tief verborgene persönliche Aufzeichnungen, die es ihm ermöglichen, die Geschehnisse dieser drei verhängnisvollen Tage und Nächte aus der Perspektive der Bewohner der Stadt zu erzählen: Schülern, Mitgliedern der Hitlerjugend und des Kreuzchors, Künstlern, Musikern, aber auch des Kriegsgefangenen Kurt Vonnegut und nicht zuletzt Victor Klemperer sowie Piloten und Besatzungsmitgliedern der britischen und amerikanischen Verbände. Noch nie zuvor wurde das Ausmaß dieses Luftangriffs für die Zivilbevölkerung der Stadt so vielstimmig, emotional und zutiefst menschlich geschildert wie in diesem Meisterwerk der narrativen Geschichtsschreibung ? und das noch lange, nachdem die letzte Seite umgeblättert ist, im Gedächtnis bleiben wird. Umfang: 560 S. ISBN: 978-3-641-25269-4
Inhalt: Der Mensch ist als Person für sein Handeln verantwortlich. Er antwortet in einem Spielraum der Freiheit auf die vielfältigen Herausforderungen von praktischen Situationen im sozialen Leben und in seiner natürlichen Mitwelt. Der Maßstab der Verantwortung ist die Vernunft. Der Dialog eröffnet die Chance, ihren konkreten Anspruch zu ermitteln und zu prüfen. Das Buch bietet eine historisch-systematische und interdisziplinär angelegte Einführung in grundlegende Themen der praktischen Philosophie, wie Ethik und Menschenrechte, Geschichte und Gesellschaft, Politik und Pädagogik sowie Kultur und Technik. Jeder Bereich wird durch drei bis vier Positionen vorgestellt und durch zentrale Zitate anschaulich erläutert. Vertreten sind neben philosophischen Konzepten solche aus den Natur-, Sozial- und Kulturwissenschaften. Der geschichtliche Bogen spannt sich von Solon, der den Gedanken des Rechtsstaates entwickelte, bis hin zu Corine Pelluchon, die sich im Zeitalter der ökologischen Krise mit der Frage der zukünftigen Bewohnbarkeit der Erde auseinandersetzt. Es schließt mit einem Plädoyer für dialogische Vernunft. Umfang: 335 S. ISBN: 978-3-662-65289-3
Inhalt: Die lange Geschichte des chinesischen Kaiserreichs mündete im 19. Jahrhundert in eine Zeit der Kriege, Revolutionen, erzwungenen Modernisierungen und zuletzt in einen beispiellosen wirtschaftlichen Aufschwung. Helwig Schmidt-Glintzer erklärt, welche Kontinuitäten die wechselvolle chinesische Geschichte der letzten 200 Jahre prägen und wie die Chinesen selbst ihre Rolle in der Geschichte und der Welt verstehen. Das bewährte Standardwerk wurde für die Neuauflage vollständig überarbeitet und aktualisiert. Umfang: 128 S. ISBN: 978-3-406-74356-6
Programm Findus Internet-OPAC findus.pl V20.241/8 auf Server windhund2.findus-internet-opac.de,
letztes Datenbankupdate: 28.09.2024, 12:21 Uhr. 4.927 Zugriffe im September 2024. Insgesamt 762.150 Zugriffe seit Maerz 2008
Mobil - Impressum - Datenschutz - CO2-Neutral