Inhalt: John Locke lieferte einen bedeutenden Beitrag zur Philosophie des Geistes oder 'Erkenntnistheorie'. Er befürwortet zwar die rationale Theologie und die Wende der Philosophie des Mittelalters zur Philosophie der Neuzeit, die die rationalistische Philosophie vor allem René Descartes verdankt. Locke wandte sich aber gegen die Rechtfertigung der Naturwissenschaften aus dem bloßen Denken und suchte ihr Fundament stattdessen in der Erfahrung. Dennoch nahm er wie Descartes als Ausgangspunkt der philosophischen Überlegungen den Zweifel an der gegenständlichen Wirklichkeit, an der Existenz der Außenwelt. Die Aufhebung dieses Zweifels wurde von ihm nun nicht mehr über den Gottesbegriff vollzogen, sondern empiristisch, angeregt durch Pierre Gassendi. In seinem aus vier Büchern bestehenden Ein Versuch über den menschlichen Verstand untersuchte Locke den Ursprung, die Gewissheit und den Umfang menschlichen Wissens in Abgrenzung zu Glauben, Meinen und Vermuten. Erkenntnis ist Locke zufolge die Perzeption (Wahrnehmung) der Übereinstimmung oder Nichtübereinstimmung von Ideen. Zur Erkenntnis bedarf es also des Urteils, ob eine Aussage gültig ist. Locke unterschied drei Elemente der Erkenntnis, die intuitive, die demonstrative und die sensitive Erkenntnis. Intuitiv erkennt man Ideen als solche, wenn sie im Geist als Einheit vorhanden sind (Identität) und sie sich von anderen Ideen unterscheiden (Distinktheit). Das intuitive Erfassen einer Idee ist notwendig für die weiteren Erkenntnisschritte. Intuitive Wahrheit ergibt sich, wenn die Ideen nicht mehr weiter analysierbar sind (Evidenz). Umfang: 888 S. EAN: 4066338121585
Inhalt: Seit der Jahrtausendwende vollzieht sich eine interessante Wiederannäherung von Moralphilosophie und Moralpsychologie. Die neue empirische Ethik greift auf Methoden und Erkenntnisse der Psychologie und der Neurowissenschaft zurück, um klassische Fragen der Ethik zu beantworten. Aber sie wirft auch ihrerseits Fragen auf: Welche Rolle spielen Emotionen und Intuitionen im moralischen Denken, und welche Rolle sollen sie spielen? Können Moraltheorien wie Tugendethik oder Deontologie durch empirische Befunde gestützt werden oder werden sie dadurch geschwächt? Der Band versammelt die zentralen, bislang nicht auf Deutsch zugänglichen Texte dieser Debatte, u. a. von Joshua Greene, Jonathan Haidt, Peter Singer und Sharon Street, und ergänzt sie durch vertiefende Originalbeiträge. Umfang: 548 S. ISBN: 978-3-518-76346-9
Inhalt: Im Zeitgeist herrscht eine Verwirrung ontologischen Ausmaßes: Wirklichkeit und Fiktion scheinen heute ununterscheidbar. Davon ist nicht nur die mediale Öffentlichkeit, sondern auch das Selbstverständnis der Geisteswissenschaften betroffen. Um dieser Sackgasse zu entrinnen, entwickelt Markus Gabriel eine realistische Philosophie der Fiktionalität, die zugleich die Fundamente einer Theorie der Objektivität der Geisteswissenschaften legt. Ein philosophisches Grundlagenwerk. Umfang: 636 S. ISBN: 978-3-518-76495-4
Inhalt: Vor dem Hintergrund der Tatsache, dass innovatives Handeln in der Gegenwart eine große Wertschätzung erfährt, unternimmt das Buch eine Untersuchung des Begriffs, des Ursprungs, des Werts und der Spielarten der Kreativität. Kreativität ist immer ein bewusstes Menschenwerk, das überraschende Neuigkeiten hervorbringt; dabei können solche Neuigkeiten durchaus unterschiedlich bewertet werden und auch ihre Schattenseiten haben. Zur Anwendung kommt die Lust auf Neues in allen Bereichen des Lebens ? in den Künsten und in den Wissenschaften, im Privatleben und in der Politik, bei Beziehungen zu anderen Personen und bei der Beziehung zu uns selbst. Das Buch geht detailliert auf die multiplen Facetten des Phänomens ein. Ob auch künstliche Intelligenzen zu kreativen Leistungen in der Lage sind, ist heute eine wichtige und stark umstrittene Frage, deren Antwort nicht zuletzt vom Begriff der Kreativität abhängen wird. Als besonders förderlich für die Ausbildung und Ausübung einer Lust auf Neues haben sich das Nichtstun, die Langeweile und Tagträumereien erwiesen. Umfang: 135 S. ISBN: 978-3-658-41610-2
Inhalt: Wie kommt der Zufall in unsere Welt? Und warum ist so vieles nicht vorhersehbar? Verständlich, spannend und amüsant erzählend entführt uns der Autor in die Welt der Chemie, Quantenphysik und Biologie. Die Astronomie und Philosophie streifend, werden wir Zeugen einer lohnenden Entdeckungsreise. Dabei entwickelt er auf der Basis der Naturgesetze eine vollkommen neue Sicht auf den Zufall. Hierbei spielt das allgegenwärtige Nicht-Gleichgewicht eine überaus entscheidende Rolle, weil es die komplexen Strukturen in unserer Welt erzeugt. Abschließend präsentiert er auf dieser Grundlage eine gleichermaßen einfache wie bestechende Hypothese zum Wesen der Zeit. Dieses Sachbuch gibt einen tiefen Einblick in die Faszination der Forschung, in die quälende Suche nach grundlegendem Verständnis und das Ringen um wissenschaftliche Erkenntnis. Umfang: 240 S. ISBN: 978-3-658-37755-7
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